Die deutschen Landschaften und Stämme.
49
und Liedern" deuten auf fränkische, zum Teil auch auf slavische Einflüsse hin. Als die
Slavenländer ö. der Elbe unterworfen wurden, drangen thüringische Kolonisten
in so großen Mengen in die Mark Meißen (das heutige Königreich Sachsen) und Schle-
sien, daß deren Bevölkerung als eine Abzweigung des thüringischen Stammes be-
trachtet werden kann. An der Germanisierung Schlesiens nahmen überdies noch
hessische und mainfränkische Einwanderer teil.
Seit Jahrhunderten gelten die sächsischen Länder als Sitz ausge-
zeichneter Schulbildung von der Volksschule bis zur Hochschule hinauf,
und groß ist die Zahl der Künstler, Dichter und Denker, die diesem Land entsprossen sind,
so die Meister der Erzählkunst, Gustav Freitag und Ctto Ludwig, die genialen Dar-
steller des Tier- und Pflanzenlebens, Brehm und Roßmäßler, der Schöpfer volkstüm-
licher geistlicher Lieder, Paul Gerhard; serner Rudolf Baumbach, dessen Liederdichtun-
gen das schalkhafte Wesen und den anmutigen Charakter seines Heimatlands so trefflich
wiederspiegeln, und Ludwig Richter, dessen Meisterhand die ganze Innigkeit trauten
deutschen Familienglücks darzustellen verstanden hat. Den liederreichen Gauen Mittel-
deutschlands gehören die großen Tonkünstler Sebastian Bach, Georg Friedrich Hän-
del, Robert Schumann und Richard Wagner an. Hier stand auch die Wiege
Luthers, Lessings, Leibniz' und Fichtes.
Die Staaten der Mitteldeutschen Gebirgsschwelle. Die natürliche Vielge-
staltigkeit Mitteldeutschlands findet auch in staatlicher Beziehung ihren Aus-
druck; namentlich das Weserbergland und Thüringen sind wie im Mittelalter so auch
heute noch in eine große Zahl von Kleinstaaten aufgelöst. An der Mitteldeutschen
Gebirgsschwelle haben folgende Staaten Anteil: das Königreich Preußen mit
größeren oder kleineren Teilen der Provinzen Rheinland, Westfalen, Hessen-Nassau,
Hannover, Sachsen und Schlesien, ferner das Großherzogtum Hessen mit der
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe]]
Extrahierte Personennamen: Gustav Gustav Ludwig Ludwig Brehm Paul_Gerhard Rudolf_Baumbach Rudolf Ludwig_Richter Ludwig Sebastian_Bach Georg_Friedrich_Hän- Friedrich Robert_Schumann Richard_Wagner
Vorzeit und Mittelalter.
I. Deutsche Geschichte
bis zur Gründung des nationalen Staats 919.
\ ----------------------------------
1. Die germanische Vorzeit.
Die Urzeit.
§ 1. Von den ältesten Bewohnern des deutschen Landes berichtet uns keine schriftliche Überlieferung; wir wissen von ihnen nur durch die Reste Neste, ihrer Kultur, die sie uns in ihren Gräbern oder an ihren einstigen Wohnstätten hinterlassen haben. Unter den Wohnstätten sind die Pfahlbauten, deren Überbleibsel man vornehmlich in Alpenseen gesunden hat, besonders merkwürdig. Die Gräber sind, je nachdem die Leiche bestattet oder verbrannt wurde, entweder von einem Rasenhügel überwölbte Steinkammern, die sogenannten Hünengräber, oder es sind Urnengräber. Den Toten pflegte man Waffen, Werkzeuge, Schmucksachen, irdene Töpse mitzugeben. Die Waffen und Werkzeuge wurden in der ältesten Zeit aus Stein, später aus Bronze, d. h. einer Mischung von Kupser und Zinn, angefertigt; erst in den letzten Jahrhunderten v. Chr. wird das Eisen häufiger. Wir unterscheiden demnach eine S t e i n z e i t, die wir in eine ältere und eine jüngere Steinzeit zerlegen, eine Bronzezeit und eine Eisenzeit.
Welchen Stammes die ältesten Bewohner des mittleren Europas waren, und wann die Germanen, unsere Vorfahren, eingewandert sind, ist uns nicht bekannt. Die vergleichende Sprachwissenschaft hat uns aber darüber belehrt, daß sie einst einem Urvolk angehörten, das vielleicht im mittleren Rußland wohnte und vorzugsweise Viehzucht trieb; aus diesem Urvolk, das wir als die Jndogermanen zu bezeichnen pflegen, sind nicht nur die wichtigsten Volksstämme Europas, die Slaven, Germanen, Kelten, Griechen und Italiker, sondern auch die Inder und Perser her-
Neubauer, Geschichtl. Lehrb. für Mädchensch. Ii..6. Aufl. 1
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch]]
17. Der Bayernstamm im altdeutschen Schrifttum.
71
Als da nichts nicht war der Enden und Wenden,
Und da war der eine allmächtige (Bott,
Der Männer mildester, und da waren auch manche mit ihm Gute Geister." . . .
Diese neuen Eingangsverse eines stabreimenden Gedichtes über den Anfang aller Dinge, mögen sie nun altsächsischen Ursprungs sein oder nicht, fanden jedenfalls in Bayern, vielleicht zu St. Emmeram in Regensburg, ihre Aufzeichnung und wurden in dem bayerischen Kloster Wessobrunn auf die Nachwelt gebracht. Aber auch eiue zweifellos selbständige Leistung steuert der Bayernstamm in so früher Zeit zu dem Schatze der deutschen Dichtung bei, das in den kraftvollen Klängen der altbayerischen Mundart gehaltene, in markiger Schilderung sich ergehende prophetische Gedicht vom Ende aller Dinge, Muspilli, das zu Regensburg, dem Sitze Ludwigs des Deutschen, in der nächsten Umgebung des Königs, vielleicht gar von ihm selbst niedergeschrieben ist. Und nicht nur die alte Römerstadt, der Fürstensitz der Arnulfinge und der Karlinge, war Mittelpunkt literarischer Bestrebungen, auch eine der kirchlichen Zentralen des Bayerlandes entfaltete nachweisbar eine nicht unwichtige schriftstellerische Tätigkeit. Im Freifinger Petrnslied, um minder Bedeutendes beiseite zu lassen, ist uns das älteste Beispiel geistlichen Volksgesanges ans deutschem Boden erhalten, eine Art Wallfahrtslied ober ein Bittgesang an den heiligen Petrus, dessen Fürsprache bei Gott erfleht wird.
Als weiterer Beleg für die schriftstellerische Betätigung des geistlichen Standes in Bayern sei die Übersetzung des Hohenliedes durch den gewandten, ehrgeizigen und weltlich gesinnten Abtwilliram von Ebersberg genannt, der dem großen Schulleiter von Sankt Gallen, Notker dem Deutschen, noch am nächsten kommt ohne ihn übrigens.zu erreichen.
Inzwischen hatte sich neben der geistlichen auch eine ausgesprochen weltliche Richtung im Schrifttum unseres Volkes Bahn gebrochen. Ihr gehört an „der älteste erfundene Roman der europäischen Literatur, der erste Ritter-roman der Weltliteratur", wie Wilhelm Scherer das Gedicht bezeichnet, das um 1024 in dem bayerischen Kloster Tegernsee in lateinischen Hexametern verfaßte Epos Ruodlieb, das uns die früheste Ankündigung des erwachenden Minnesangs in dem lateinisch-deutschen Liebesgruß überliefert hat:
„Melde ihm, Bote, von mir aus treu ergebenem Herzen Soviel Liebes (liebes) als nun auf Bäumen sprosset des Laubes (loubes), Soviel als Liederwonne (wunna) der Vögel, künde ihm Minne (minna), Soviel als Gras und Blumen ersprieszen, entbiet ihm der Ehren!"
Und wie beim Rnodlieb ein geistlicher Verfasser sich einen weltlichen Stoff gewählt hat, so übertrug wiederum ein Geistlicher das nationale Heldengedicht der Franzosen ins Deutsche und zwar war es wieder ein bayerischer Dichter, der pfaffe Kuonrät, der am Hofe Heinrichs des Stolzen (1126—1138) zitrcgens-burg das deutsche Rolandslied schuf. Derselbe Konrad scheint auch der
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern]]
TM Hauptwörter (200): [T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
Extrahierte Personennamen: Emmeram Ludwigs Notker Wilhelm_Scherer Wilhelm Heinrichs Konrad
17. Der Bayernstamm im altdeutschen (Schrifttum. 75
Deutscher hat den tiefsten Gehalt des europäischen Rittertums künstlerisch verewigt." Aber auch Wolframs Zeitgenossen und die nach ihm Kommenden hatten eine Ahnung vou dieser Tiefe seines Wesens, so besonders sein Landsmann Wirnt von Gravenberg, wenn er vou dem „wisen man von Eschenbach“ sagt:
„Sin herze ist ganzes sinnes dach:
Leien munt nie baz gesprach.“ x)
Kaun demnach der bayerische Stamm stolz darauf fein den tiefsinnigsten und größten jener Epiker sein eigen zu nennen, die sich bemühten die wirren Mären der Bretoueu zu sinnvollen Taten zu läutern und die nationalen Vorkämpfer der Kelten zu Spiegelbildern reinsten Rittertums umzuformen, so giug aus ihm auch die größte aller zeit- und fittenfchildernden Dichtungen unseres Mittelalters, der Meier Helmbrecht von Wern her dem Gartenäre, hervor, jenes vorzügliche Zeitgemälde, das uns die Übeltaten eines dem Raubwesen verfallenen Adels und die verderbliche Überhebung seiner bäuerlichen Spießgeselleu in Bildern von überzeugender Lebeustrene vor Augen stellt.
Aber noch einen anderen Beweis seiner Begabung für kraftvolle Wirklich-keitsfchilderung hat der bayerische Stamm erbracht. Wir meinen die höfische Dorfpoefie, die wie mit dem Pinsel eines Niederländer Meisters die derben Sommer- und Wintervergnügungen eines kraftstrotzenden, selbstbewußten Bauerngeschlechtes uns vergegenwärtigt. Ein bayerischer Ritter, Neidhart von Reuen tat, war es, der diese neue Richtung aufbrachte, die einzige wirklich neue, die nach Walter vou der Vogelweide in der höstfchen Lyrik noch aufkam.
Bringen wir außer dem bisher Betrachteten noch in Anschlag, daß das mehrmals erwähnte Kloster Tegernsee uns im Antichristspiel das großartigste Drama, das im Mittelalter aus deutschem Boden entstanden, aufbewahrt hat; berücksichtigen wir, daß die N i b e l n n g eit fage um 990 zu Paffau auf Geheiß des Bifchofs Piligrim zunächst in lateinischer Sprache aufgezeichnet wurde, um 1200 aber ebenso wie die Gudruusage im bayerisch-österreichischen Stammesgebiet ihre herrlichste Ausgestaltung in deutscher Sprache erfuhr; bedenken wir, daß Bayeru den gewaltigsten Prediger des ganzen deutschen Mittelalters, Bertold von Regensburg, hervorgebracht hat, dessen erschütternden Worten Tausende aus freiem Feld in Zerknirschung lauschten; zieheu wir in Rechnung, daß Bayeru aus der Höhe des Mittelalters den großen Geschichtschreiber Otto von Freising, zu Ende dieses Zeitraumes den trefflichen Aventin uns geschenkt Hat, so kann kein Zweifel über die Tatsache herrschen, daß der bayerisch-österreichische Volksstamm während des Mittelalters in der Pflege des heimischen Schrifttums hinter keinem deutschen Stamme zurückstand, ja, was Zeit und Wert der Leistuugeu anbelangt, vielen mit rühmlichem Beispiel voranschritt. Um so auffallender mnß die andere Tatfache des fast gänzlichen Ver-
J) „Sem Inneres birgt lauterste Weisheit; Laienmuud hat nie besser gesprochen."
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch]]
Extrahierte Personennamen: Wirnt_von_Gravenberg Meier_Helmbrecht_von_Wern Walter Bayeru Bertold_von_Regensburg Bayeru Otto
4 2. Wohnsitze, Namen und Sprache, Herkunft des Bayernvolkes.
Sprachforschung noch nicht einmal dämmerte, war es möglich, die Bedeutung solcher Tatsachen zu übersehen und diese Wolstregil und Poapo, Eigil und Wazaman, die Gründer von Feldmoching und Holzhausen, Heffellohe und Ebersberg für Nachkommen der keltischen Bojer zu erklären. Indem man richtig eine etymologische Verwandtschaft der beiden Namensvettern folgerte, übersah man doch, einmal, daß dieselbe noch keine leibliche in sich schließt, und weiter, daß auch die etymologische erst durch den dazwischen liegenden Namen des böhmischen Landes vermittelt wird. Schon im 7. Jahrhundert hatte der Mönch Jonas von Bobbio Bayern und Bojer verwechselt. Wie der Irrtum hier und in verwandten Heiligenleben nur beiläufig ausgesprochen ward, hatte er auch keine weiteren Folgen. Seine Einführung in die bayerische Literatur rührt erst von der übelberatenen Gelehrsamkeit der Landeschronisten des 15. und 16. Jahrhunderts, zuerst von Veit Arnpeck her. Am meisten zu seiner Einbürgerung hat dann Aventin beigetragen und länger als sonst wohl wahrscheinlich geweseu ward der falschen Hypothese dadurch das Leben gefristet, daß nndentsche Gesinnung in den Tagen des Rheinbundes sie begünstigte und politisch verwertete.
Können wir nur in einem germanischen Stamme, der einige Zeit in Böhmen den dauernden Wohnsitz hatte, die Ahnen unserer Bayern suchen, so werden wir schon hierdurch zu dem Schluffe gedrängt, daß die Bayern mit den Markomannen zusammenhängen. Dieses Ergebnis wird befestigt, wenn wir jenem Führer folgen, an den man sich in ethnologischen Fragen stets zuerst zu wenden hat. Die Sprache der Bayern schließt nicht nur die keltische Abkunft des Stammes aus sondern zeigt auch, welcher Platz demselben innerhalb der germanischen Nation anzuweiseu ist. Der bayerische Dialekt ist mit keinem anderen näher verwandt als mit dem schwäbischen. Mit diesem zusammen bildet das Bayerische einen deutschen Hauptdialekt, das sogenannte Oberdeutsche. Die Schwaben oder Alamannen, was gleichbedeutend, gehören zur suevischeu Völkergruppe mtd haben deren Namen im verengerten Sinne bis heute erhalten; ihren Kern bildeten höchstwahrscheinlich die alten Semnonen. Auch die Bayern müssen alfo der fuevifch-erminonifchen Gruppe zugewiesen werden. Als Sueveuftümme nennt Tacitus, der hier durch alle sonstigen Zeugnisse nur Bestätigung findet, außer deu Semnonen die Langobarden, Hermunduren, Narisker, Markomannen, Quadeu und die kleinen Völker der Marsinger und Burer. Von diesen sind die Langobarden nach Italien gewandert, die Hermunduren die Ahnen unserer Thüringer. Der kleine Stamm der Narisker saß in der heutigen Oberpfalz, im Westen der Markomannen, von denen er von Anfang an wohl nur einen Ableger bildete; die Quadeu, fast stets mit den Markomannen zusammen genannt, wohnten in deren Osten, im heutigen Mähren, die Marsinger und Burer in deren Rücken, etwa um das Riesengebirge.
Nehmen wir also Namen und Sprache des Volkes zusammen, so bleiben für die Frage nach seiner Herkunft nur zwei Antworten offen: die Bayern
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
40 10. Kolonisierende und germanisierende Tätigkeit des bayerischen Stammes.
Karls Regierung ist reich an Gewalttaten. Wie sehr man seinen schöpferischen Geist, seine Willenskraft, seinen Unternehmungssinn bewundern mag, in einzelnen seiner politischen Ämßregeln verrät er noch die Spuren altgermanischer Barbarei. „Verschwunden hinter der Klostermauer" kehrt fast wie ein regelmäßiger Refrain in der Geschichte Karls des Großen wieber.
10. Kolonisierende und germanisierende Tätigkeit des bayerischen Stammes, insbesondere auf dem Nordgau.
Von M. Doeberl.
Wie das Leben des einzelnen erst dann einen höheren Wert erlangt, wenn er heraustritt aus dem engen und beengenben Kreise jener Tätigkeit^ die lebiglich seiner Selbsterhaltung gewidmet ist, und sich in den Dienst einer größeren Gemeinschaft, in den Dienst einer höheren sittlichen Ansgabe stellt, so ist es auch mit dem Leben eines Volkes. Eine höhere Mission erfüllt ein Volk, wenn es entweder produktiv weiterarbeitet an der kulturellen Entwicklung der Menschheit, ober wenn es seine Nationalität und die überkommene Gesittung schützt gegen den Ansturm barbarischer Völker, noch mehr, wenn es ihm gelingt biefe Kultur und btese Nationalität hinauszutragen in barbarische ober halbbarbarische Nachbarlänber und zugleich Raum zu gewinnen für nachkommenbe Generationen. Eine Kulturaufgabe nach beiben letztgenannten Richtungen hin ist vornehmlich zwei deutschen Stämmen zugefallen, die an der Ostmark des Reiches saßen nnb so manche Charaktereigenschaft miteinanber teilten, dem sächsischen nnb dem bayerischen, jenem im Nordosten, biesem im Sübosten. Man hat mit Recht biefe Kolonisation des Ostens die größte Tat des beut sehen Volkes genannt; mehr als die Hälfte des heute von Deutschen bewohnten Gebietes ist so gewonnen worben, die Wiege unserer beiben bentschen Großmächte stanb nicht innerhalb der alten Gebiete des Reiches, sonbern auf einem Felbe, das erst bayerische und sächsische Kulturarbeit erschlossen.
Der Sieg des Deutschtums auf dem ungeheuren Gebiete von der Elbe bis zum Peipussee in Rußlanb, auf der noch heute sogenannten „wenbijchen Ebene", ist das Werk der nordöstlichen Kolonisation. Aber biefe Ausbreitung des Deutschtums erfolgte erst im 12. und 13. Jahrhundert. Damals, als im Nordosten der deutsche Ritter und der deutsche Bauer, wie der deutsche Mönch über die Elbe drangen, klangen bereits vom bayerischen Kolonisationsgebiete, vom Hose der Babenberger Markgrafen, in die deutschen Lande herüber die Lieder und Weifen eines Ritters von Kürenberg, eines Reinmar des Alten, eines Walter von der Vogelweide. Der bayerische Stamm ist eben am frühesten
*) Vgl. Beilage der Allgem. Zeitung, München 1904, Nr. 141 und 142, und M. Doeberl „Entwicklungsgeschichte Bayerns" I. S. 1*23, 132 ff.
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Karls Karls Kürenberg Reinmar_des_Alten
Der Humanismus und die Entdeckungen.
175
Die Volkssprache wird gering geschtzt, nur im Latein, und zwar nicht dem mittelalterlichen, sondern dem klassischen, glaubt man sich aus-drcken zu drfen. Man redet, schreibt, dichtet lateinisch, man versucht sich im Griechischen.
Die neue Kunst des Buchdruckes gibt dem geschriebenen Wort ungeahnte Verbreitung, sie ermglicht, da alle gleichgesinnten Kreise in ganz Europa in Verbindung treten und sich als eine zusammengehrige Gemeinde fhlen, die der alle Auenstehenden erhaben ist. Es entsteht der neue soziale Gegensatz.der Gebildeten und der Ungebildeten.
Die humanistische Richtung ging naturgem von Italien aus, wo die Nachwirkungen des alten Rmertums am lebendigsten waren in den noch stehenden Bauwerken des Altertums wie in der verwandten Sprache, wo Stadt und Land an die Taten der heimatlichen Vorfahren gemahnten, und wo vor allem die Nachbarschaft der byzautiuisch-griechischeu Kultur-Welt die Erschlieung der fast verschollenen griechischen Literatur anregte. Da wurden zuerst die alten Klosterbibliotheken durchstbert und mancher verschollene Schatz, Werke des Cicero, Tacitus, Plautus u. ct., wurde gehoben; die lngst bekannten Schriften wurden in Kopien verbreitet. Von den Fhrern der neuen humanistischen Richtung stand der tiefsinnige Dante (12651321), der sich in seiner Gttlichen Komdie" Virgil zum Ge-leitsmann whlte, noch durch seine Vorbildung unter dem Druck der starren mittelalterlichen Wissenschaft; aber er lehrt, da die Mauersteine der Stadt Rom Ehrfurcht gebieten, und da der Platz, auf dem dieselbe stehe, wrdiger sei als alles, was von den Menschen gepriesen und ge-feiert worden sei; das Rmische Reich sei eine Grndung Gottes, und die einzelnen Schicksale desselben seien durch Gottes Einflu und Einwirkung bestimmt worden". Aber der wahre Begrnder des Humanismus, der sich mit glhender Begeisterung von den beengenden Fesseln der Zeitbildung losri, war Francesco Petrarca (13041374). Er wute zuerst aus dem Geiste des Altertums eine Bildungsschule fr die Menschheit, fr edlen Geschmack und gesunde Weltweisheit" zu schaffen. Gefrdert wurde der Humanismus namentlich in Florenz; hier vereinigten die Mediceer einen Kreis von Humanisten um sich, erwarben, gesttzt auf ihre weit-verzweigten Handelsbeziehungen, griechische und lateinische Handschriften und grndeten die erste ffentliche Bibliothek.
In Florenz kam es noch im 15. Jahrhundert zu einer Gegenwirkung gegen die neue Richtung. Der Dominikaner Savonarola (14521498), ein Mann von ernstem Gemt und mnchischer Frmmigkeit, abgestoen von der Eitelkeit der Welt, predigte erschtternd gegen die Zgellosigkeit im sittlichen Leben, die eingerissene ppigkeit, die einseitige Pflege des sthetischen Genusses; er ri das Volk mit sich fort, es tat Bue, trug alles, was der weltlichen Eitelkeit dient, zusammen, verbrannte es auf dem Platz vor der Signorie (Rathaus) und versuchte einen theokratisch-republikanischen Staat zu grnden. Aber die Bupredigten konnten das Volk auf die Dauer nicht fesseln, es verlie Savonarola, als er mit der
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
TM Hauptwörter (200): [T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Iv Vorwort.
sichtignng gefunden haben. Einer weitergehenden, vertiefenden Behandlung
nach dieser Richtung hin sollen auch die zahlreichen Fußnoten, Tabellen2c.
dieuen, während die Kulturstellung des Deutschen Reichs und seine Be-
Ziehungen zur Fremde (Weltstellung, Verfassung, Wehrkraft, Volksbildung,
Landwirtschaft und Industrie, Handel und Verkehr, Auswanderung und
koloniale Bestrebungen) in einem besondern Kapitel ausführlich erörtert
worden sind. Der geographische Unterricht soll auf diese Weise dem
praktischen Leben dienstbar gemacht werden und die Schüler
mit lebhaftem Interesse für die Kulturbestrebungen des deutschen Volkes
erfüllen.
Durch diese pragmatische und praktische Seite der Dar-
stelluug soll indes keineswegs das natürliche Interesse des
Schülers an den einzelnen Erdräumen und eine gemütvolle und
Phantasie bilden de Auffassung derselben beeinträchtigt werden.
Daher bin ich bemüht gewesen, den trocknen Leitfadenstiel zu vermeiden
und in engem Rahmen doch eine lebens warme Darstellung zu bieten,
welche durch eiue anschauliche und klare Sprache, treffende
Schilderungen, maßvolle Benutzung von Ergebnissen aus der
geographischen Namenkunde und durch eine größere Anzahl
von I n st r n k t i v z e i ch n u n g e n unterstützt wird. Daß letztere mög-
lichst einfach gehalten sind, so daß die meisten derselben vom Lehrer auf
die Wandtafel leicht übertragen werden können, halte ich für einen Vor-
zug derselben. Endlich sei noch erwähnt, daß die Zahlenangaben
möglichst vom eigentlichen Texte ferngehalten, dafür aber entsprechende
Zahlentafeln geboten sind, die zu vergleicheudeu Betrachtuugeu dienen
sollen und nach Bedarf auch in den Text übertragen werden können.
In dieser Form bieten die Zahlenverhältnisse unstreitig ein wichtiges An-
schannngsmaterial für mancherlei erdkundliche Belehrungen.
Von den litterarischen Hilfsmitteln, welche mir bei
der Bearbeitung von Teil Ii vortreffliche Dienste geleistet haben, und die
s ä m t l i ch unserer b e st e n und neuesten s ch n l g e o g r a p h i -
s ch e n L i t t e r a t u r a u g e h ö r e u, seien außer dem in Teil I er-
wähnten hier uoch genannt: das vorzügliche statistische Werk von Wagner
u n d S u p a , „D i e B ev ö l k e r u u g der Erde," Hübner's „G e o-
g r a p h i s ch - st a t i st i s ch e T a b e l l e n", bearbeitet von Prof. Jura-
scheck, Diesterwegs populäre H i m m e l s k n n d e, heraus-
gegen von Meyer und Schwalbe, 13. Aufl., Geikie, Lehrbuch der Physika-
lischen Geographie, Reclus-Ule, die Erde und die Erscheinungen ihrer
Oberfläche, das statistische Jahrbuch des Deutscyeu Reichs,
sowie verschiedene geographische Zeitschriften, Forscherberichte und Reise-
werke. — Bei dem Abschnitt über „Zeitrechnung" bin ich den neuesten
Forschungen auf diesem Gebiete gefolgt. Die Zahl der entdeckten Asteroiden
betrug bis 1. April 1892 bereits 331 (vergl. S. 12).
Möge der Ii. Teil der Schulgeographie eine gleiche freundliche
Aufnahme in behördlichen, schulgeographischeu und pädagogischen Kreisen
finden, wie sie dem I. Teil bereits vielfach zuteil geworden ist.
Bromberg, im April 1892.
Adolf Tromnau.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Wagner Meyer Adolf_Tromnau Adolf
Geschichtliche Lehrbcher
von
3. C. Andr,
Vis zum Negiernngsantrikk Kaiser Wilhelms Ii. durchgefhrt und von der Zeil des Grotzen Aurfrsten an sehr ausfhrlich gehalten.
Bcher zum systematischen Unterricht
(fr mittlere und obere Lehrstufen).
Grundri der Weltgeschichte fr hhere Lehranstalten. Mit 12 Geschichtskarten und 8 Tafeln zur Kultur- und Kunstgeschichte. 18. verbesserte Auflage, gr. 8. (Xii, 294 S.) 1890. Gauzleiueubaud
3. 50
Verzeichnis der im Grundri" enthaltenen a) Geschichtskarlen:
10.
1. Das sdwestliche Asien und Aegypten.
2. Palstinau. die Sinai-Halbinsel. Niit 2 Nebenkarten. Die 12 Stammgebiete von Israel; Plan von Jerusalem.
3. Griechenland. Mit 2 Nebenkarten; Botien; Umgebung von Athen.
4. Alt - Italien. Mit 1 Nebenkarte: Gegend um Rom.
5. Das rm. Reich im Il Jahrh. n. Chr.
6. Germanien v. d. Vlkerwanderung.
7. Germanische Reiche um das Jahr 600 n. Chr.
Diese 12 Karten sind unter dem Titel zum Preise von 60 Pf, gesondert zu haben.
b) Tafeln jur Bull
1. Orientalische Kunst. 13 Abbildungen.
2. Griechische Baukunst. 9 Abbild.
3. Griech. Baukunst u. Plastik. 16 Abbild.
4. Rmische Kunst. 11 Abbild'.
Der Grundri der Weltgeschich! mittlere Knabenschulen bestimmt, hat al bis zu den Gymnasien, Eingang gesunde Lehrmittel ersten Ranges geworden ist durch besondere Ausgaben neuerdings
Geschichtlicher Leitfaden fi
schichtskarten. 8. (Xi, 153
Von Umfang geringer als der ( der Weltgeschichte ganz gedrngt in sehr die Nummern 1. 3. 4. 5. 6. 8. 9. 11 obix
8. Das Reich Karls des Groen.
9. Das deutsche Reich unter den Hohenstaufen.
Deutschland nach seiner Einteilung in 10 Kreise, nebst Angabe der histo-risch merkwrdigsten Orte vom Aus-gange des Mittelalters bis aus Friedrich den Groen.
Brandenburg - Preußen 14151869.
Europa zur Zeit Napoleons I. Slit 2 Nebenkarten: Plan der Schlacht-fei der von Leipzig und Waterloo.
Kleiner historischer Schnlatlas"
ichle:
che Kunst. 12 Abbild, ulunst. 11 Abbild. >u. neuere Kunst. 7 Abbild. 11 Abbild.
40 mfangs hauptschlich fr Co iistillteu jeder Art, <5 Pdagogen wohlbekanntes t der Mdchenschulen
Cn
o Auflage. Mit 8 Ge-uenbaud . . J6 2.20
,Leitfaden" die Thatsachen I. Die acht Karten sind
0$
No. 1079.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Extrahierte Personennamen: C._Andr Wilhelms Palstinau Karls Friedrich Friedrich Napoleons_I.
Extrahierte Ortsnamen: Asien Israel Jerusalem Griechenland Athen Italien Rom Deutschland Brandenburg Europa Napoleons Leipzig
322
Dritter Abschnitt. Dritter Zeitraum.
ist seine Schrift über die Lage, die Sitten und Völkerstämme Deutschlands, gewöhnlich die Germania des Tacitus genannt, in welcher er die Tugenden der unverdorbenen Germanen seinem verderbten Zeitalter gleichsam strafend vorhält, ohne jedoch seinen Stolz als
Römer ganz zu verleugnen. Suetonius, welcher unter Trajan und
Hadrian lebte, schrieb die Biographien der ersten 12 römischen Kaiser, in welchen er das Hof- und Privatleben der Kaiser höchst lehrreich schildert.
Unter den griechischen Schriftstellern, welche die römische Geschichte behandeln, zeichnet sich vor allen Polybius (203—121)
aus Megalopolis in Arkadien aus. Er kam durch Ämilius Paulus 166 v. Chr. als Geisel nach Rom, wo er dessen Söhne unterrichtete, und schrieb ein Geschichtswerk in 38 Büchern, wovon noch 5 Bücher und einige Fragmente erhalten sind. In diesem Werke wollte er zeigen, wie alle bekannten Teile der Erde unter Roms Herrschaft gelangt sind, und behandelt das Wachstum der römischen Macht in der Zeit von 220—157 v. Chr. Dionysius aus Halikarnaß kam um 30 v. Chr. nach Rom, wo er neben anderen Schriften seine römische Archäologie in 20 Büchern verfaßte, welche die Geschichte Roms vom Anfang bis zum Beginne der punischen Kriege darstellt, wo Polybius mit der seinigen begann. Plutarch, ein Grieche und um 50 v. Chr. in Chäronea in Böotien geboren, war ein Freund des Kaisers Hadrian, der ihn zum Prokurator in Griechenland einsetzte. Er war ein viel gelesener, philosophischer und geschichtlicher Schriftsteller und hatte u. a. 44 Biographien ausgezeichneter Männer Griechenlands und Roms geschrieben, von welchen er gewöhnlich die eines Griechen und eines Römers zu einer Schlußbetrachtung verband. Pausanias, um 170 n. Chr. zu Cäsarea in Kappadocien geboren, bereiste Griechenland, Italien, einen großen Teil von Asien und Afrika. Hierauf beschrieb er in zehn Büchern die religiösen und künstlerischen Merkwürdigkeiten der geschichtlichen Orte von fast ganz Griechenland, wobei er Geschichte, Geographie und die alten Mythen berücksichtigte, sodaß sein Werk eine wichtige Quelle für Kunstgeschichte und Altertumsforschung bildet.
Die Länderkunde der alten Welt bereicherte Strabo durch eine Fülle wichtiger Nachrichten. 66 v. Chr. zu Amasia in Kappadocien geboren und aus einer griechischen Familie stammend, widmete er sich zuerst geschichtlichen, dann geographischen Studien und bereiste die Länder vom schwarzen Meer bis Äthiopien, von Armenien bis nach Sardinien und hielt sich längere Zeit in Rom auf. In seinem
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal]]
TM Hauptwörter (100): [T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T181: [Rom Kaiser Sohn Stadt König Nero Romulus Jahr Tarquinius Tod], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Extrahierte Personennamen: Hadrian Roms Dionysius
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Rom Rom Chäronea Böotien Griechenland Griechenlands Roms Kappadocien Griechenland Italien Asien Afrika Griechenland Kappadocien Armenien Sardinien Rom